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4 Methoden aus der Kunstakademie, um besser im Zeichnen zu werden

 

 

Hallo zusammen! Du willst anfangen zu zeichnen oder tust es bereits, aber die fehlt die nötige Struktur, bzw. Technik? Dann hilft dir dieser Eintrag wahrscheinlich!

 

Hier stelle ich dir einmal 4 Methoden vor, die sich über die Zeit bewährt haben und auch in den klassischen Kunstakademien gelehrt wurden  und immer noch werden. Diese Techniken sind nicht nur für Anfänger, sondern ebenfalls für Fortgeschrittene oder gar professionelle Zeichner gedacht und diejenigen, die es werden wollen, also beginnen wir!

 

1. Grundlagen der Geometrie

Was meine ich damit?

Lass mich dir ein Beispiel geben. Du willst einen Kopf zeichnen. Dafür hilft es, den grundlegenden Aufbau davon zu verstehen und zu meistern. Konkret bedeutet das, dass sich der Kopf als sehr komplexes Element auf Grundformen herunter brechen lässt. So ähnelt die Form am ehesten einem ovalen Körper, ein Auge dementsprechend einer Kugel und so weiter. So lassen sich alle möglichen Formen auf wenige geometrische Grundkörper zurückführen, wie der Kugel, dem Zylinder, Quader, Quadrat, Prisma, der Pyramide und dem Kegel.

 

Dein Ziel ist es nun, dich dieser Grundkörper zeichnerisch anzunehmen und zu studieren. So kannst du beispielsweise erstmal einen Würfel auf ein Blatt Papier zeichnen. Stopp. Hier kommt die erste Möglichkeit zu variieren, nämlich die Ansicht. Zeichne ihn von allen Seiten, von rechts schräg unten, links schräg oben, seitlich usw., sodass du ihn in allen Perspektiven erfasst ( wie in der Abbildung unten). Als nächsten Schritt bestimmst du die Lichtquelle. Sagen wir einmal, das Licht kommt von links schräg oben. Was bedeutet das für deine Perspektiven? Passe Licht und Schatten so an, dass die Lichtquelle glaubhaft wirkt. Dann probiere eine neue Lichtquelle aus. Eine gute Möglichkeit, ein Quaderstilleben in realer Umgebung zu üben sind Versandkartons. Sammle einfach ein paar und wenn sie eine unterschiedliche Größe haben, umso besser. Dann stelle sie so auf, dass es einen Vorder- und Hintergrund gibt und es kann losgehen!

Volumenkörper zeichnen Kuben Würfel zeichnen Perspektive

Wenn du mit dem einen Volumenkörper durch bist, kannst du zu dem nächsten übergehen. Nimm immer auch gerne reale Objekte zur Hilfe. Bei Zylinderformen eigen sich beispielsweise Gewürze oder leere Klorollen sehr gut.

2. Theoriewissen

Klingt vielleicht öde, kann aber sehr hilfreich sein. Gerade, wenn es um den menschlichen Körper geht, ist das nötige Theoriewissen über die Anatomie fast schon ein Muss. Sicher kannst du dir auch nur durch reines Beobachten und viel zeichnerischem Fleiß eine Menge an  Wissen zu dem menschlichen Körper aneignen. Doch oft ist dieser Weg sehr lang und kann auch ziemlich frustrierend sein. Besser ist es, beides zu tun. Weiterhin die Praxis ausschöpfen, durch Übung besser werden und gleichzeitig Theoriewissen z.B. über die Proportionen der Nase zum Rest des Gesichts aufzusaugen, um es beim nächsten Mal direkt anzuwenden. Theoriewissen kann aber auch bedeuten, dich darüber schlau zu machen, wie dein Vorbild gezeichnet hat und Bücher darüber zu lesen oder auch kunsthistorisches Wissen aufzunehmen, welches dir möglicherweise neue Einblicke in alte Techniken gibt, was eine bedeutende Inspirationsquelle für dich sein kann. Wichtig hierbei ist auch das Verhältnis. Zu viel Theorie kann auch zu Paralyse führen und du weißt gar nicht, wohin mit all dem Input. Daher solltest du stets lesen und wenn möglich direkt zur Anwendung übergehen, um es geradewegs zu testen und zu erfahren, wie es sich für dich anfühlt.

3. Visuelles Gedächtnis schulen

Selbst große MalerInnen der Weltgeschichte haben diese Methode verwendet, um ihr visuelles Gedächtnis zu schulen. Stelle dir vor, du willst eine große Datenbank mit ganz vielen Bildern in deinem Gehirn anlegen. In den Akademien gab es eine Methode, die wie folgt ablief. Man ging mit seiner Klasse in das Museum. Dort suchte sich jeder ein Gemälde oder eine Zeichnung aus und studierte sie für eine gewisse Zeit. Der Einfachheit halber nehmen wir 15 Minuten. Nach Ablauf der Zeit wartest du weitere 5 Minuten und beginnst nun damit, das Gemälde oder die Zeichnung, ohne hinzuschauen, abzuzeichnen. Versuche so detailliert wie möglich zu sein und vor Allem achte auf die wesentlichen Bestandteile des Werks. Worin besteht die Essenz? Hierbei kannst du dir Zeit lassen. Wenn du beschlossen hast, fertig zu sein, vergleiche dein Kopie aus der Erinnerung mit dem Original. Es kommt hier natürlich auch sehr stark auf das zu kopierende Werk an. Du kannst erstmal mit einfacheren Kompositionen beginnen und dich beim Besserwerden immer mehr zu den komplexeren Aufbauten herantasten. Hast du kein Museum in der Nähe? Kein Problem. Es funktioniert auch sehr gut mit diversen Gegenständen, Personen , Tieren oder Pflanzen. Zur Not tun es auch Fotografien.

4. Kopieren

Ebenfalls eine sehr wirkungsvolle und wahrscheinlich verbreitete Methode ist es, am Besten wieder im Museum oder in der Galerie, Werke versuchen, zu kopieren. Natürlich wirst du nicht mit einer Staffelei und Ölfarben einfach so in ein Museum spazieren können. Deshalb empfiehlt es sich, zunächst entweder rein zeichnerisch zu arbeiten, sprich mit Bleistift und Ähnlichem oder dir deine Buntstifte einzupacken. Eine der großen Vorteile, sich auf monochrome Zeichnungen zu beschränken ist, dass du dich auf weniger Elemente fokussieren kannst. So geht es also um die Gesamtkomposition, die technische Ausarbeitung und um Hell-Dunkel-Kontraste. Als nächsten Schritt kannst du natürlich immer noch Farben mit hineinbringen. Dieser Aspekt der Studie ist allerdings bedeutend und kann dich in deinem Zeichenfortschritt zügig voranbringen. Kopiere erstmal Kunst, die dich auch wirklich interessiert und versuche dir den künstlereigenen Stil langsam anzueignen. Nach mehreren Übungen wird es dir immer leichter fallen und irgendwann hast du die Technik und den Stil verinnerlicht. Er ist jetzt ein Werkzeug, welches du für deine zukünftigen Projekte nutzen kannst und ein wichtiger Schritt in Richtung Virtuosität.

 

Wendest du schon einige der Techniken an? Wenn ja, wie funktionieren sie für dich und hast du einen Favoriten? Habe ich deiner Meinung nach eine wichtige Methode vergessen? Schreib es gerne in die Kommentarspalte!

 

Liebe Grüße

Willem

 

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