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Diese 8 künstlerischen Filme solltest du gesehen haben

In diesem Eintrag stelle ich dir einmal künstlerische Filme vor, die das Potenzial dazu haben, dich zu inspirieren. Sie sind entweder in ihrer Machart einzigartig künstlerisch oder aber auch des Inhaltes wegen. Daher sind hier auch einige biographische Filme mit dabei. Am Ende stelle ich dir meinen persönlich prägendsten und eindrucksvollsten Film vor. Also los geht´s!

  

8. Grand Budapest Hotel

Dieses grandiose Werk von Wes Anderson  aus dem Jahre 2014 ist als Gesamtkunstwerk zu betrachten. Wer seine Filme kennt, weiß, wovon ich spreche. Mr. Anderson hat einen Weg gefunden, seinen künstlerischen Ausdruck mittels Film auf die Leinwand zu bringen.

Seine pastelligen Töne, die symmetrischen Kulissen, die ausgezeichneten Kostüme, gepaart mit einer nicht minder gelungenen schauspielerischen Besetzung und einer abgestimmten Filmmusik garantieren dir das Erlebnis von Schönheit und Harmonie. Die Handlung ist meiner Meinung nach eher zweitrangig, auch wenn sie recht unterhaltsam ist.

Was kannst du nun daraus für dich mitnehmen? Je nach dem, was du machst, spielt die richtige Komposition und Farbwahl und deren Wirkung eine elementare Rolle für die Wirkung auf die Betrachtenden. So kannst du selbst als Filmemacher/in, Fotograf/in oder Künstler/in deine Lehren daraus ziehen und beobachten, welche Kulisse, welche Wirkung auslöst und dies für dein Medium übertragen und damit experimentieren. Zur Zeit ist dieser Titel sowohl auf Amazon Prime, als auch auf Netflix verfügbar.

 

7. Enter the Void

Schon einmal vorweg, in diesem Film geht es nicht um Künstler, sondern der Film an sich ist Kunst. Das mittlerweile schon kultgewordene, visuelle Feuerwerk des Regisseurs Gaspar Noé aus dem Jahre 2009 ist ein Erlebnis, welches deine Fantasie beflügeln kann.

Es geht um einen jungen Mann, der in Tokyo mit Drogen dealt, während seine geliebte Schwester als Prostituierte dort ihr Geld verdient. Die Geschichte wird in seiner Egoperspektive erzählt, in der auch skurrile Erfahrungen wie Tod und eine LSD Trip spannend dargestellt werden.

 

6. Gauguin

Da ihn das Pariser Leben des 19.Jahrhunderts langweilt und er neue Eindrücke in seinem künstlerischen Dasein braucht, macht Paul Gauguin sich bereit für eine Reise, bei der er seine Frau und Kinder und gar sein Leben aufs Spiel setzt. Dort angekommen, bringen die Einflüsse ihn zur Entwicklung des Postimpressionismus und Wegbereiter für den Expressionismus.

Der vom Regisseur Eduard Deluc entwickelte Film besetzte die Rolle von Paul Gauguin mit Vincent Cassel, der sie hervorragend spielte. Der Film zeigt vor Allem, welch Tragik und Opferbereitschaft, aber auch Disziplin mit dem Leben eines Künstlers verbunden sein kann.

 

5. Mr. Turner – Meister des Lichts

Joseph Mallord William Turner, einer der Vorreiter und prägendsten Figuren des Impressionismus und der abstrakten Malerei meisterte in seiner ruppigen Art die Kunst, das Licht auf Leinwand zu bannen und damit eine ganze Generation von Künstlern, wie Monet und Renoir zu beeinflussen. Der Regisseur Mike Leigh schafft es mit stimmungsvollen Szenen den Charakter von Turners Gemälden einzufangen. Der inhaltlichen Erzählung mangelt es zwar etwas an Tiefe, jedoch wird die Epoche und auch der Charakter Turners authentisch dargestellt. 

 

4. Exit Through The Gift Shop

Bei dem Titel könnte man denken, es ginge um Banksy und es stimmt auch teilweise. Er spielt dort eine wichtige Rolle, jedoch ist die Geschichte aus der Perspektive eines leidenschaftlichen Filmemachers erzählt, der anfangs alles und jeden filmte und nach und nach in die Szene der Streetartists gerät, in der ebenfalls anfangs lediglich dokumentiert, später jedoch auch mitmacht und so immer mehr Leute aus dem Bereich kennenlernt. So kam es schließlich auch, dass er Banksy kennenlernte und ihn öfter begleitete und sich langsam selbst einen Namen als Streetartist machte.

Der Film ist anschaulich und es gibt viele Szenen, in denen die Künstler interviewt werden. Hier bekommst du einen interessanten Einblick in die Streetartszene und willst nach dem Film am liebsten sofort anfangen, etwas zu kreieren.

 

3. Beltracchi – Die Kunst der Fälschung

Wer Beltracchi nicht kennt, sollte sich diesen Film einmal ansehen. Wer ihn kennt, erst recht. Er bezeichnet sich selbst als den größten Kunstfälscher der Neuzeit und wenn man seinen Erzählungen glauben schenkt, könnte es sogar stimmen. Wolfgang Beltracchi ist in Nordrhein-Westfalen als Sohn eines Kirchenmalers geboren und kommt so schon früh in den Kontakt zur Malerei. Es dauert nicht lange, bis Beltracchi seinen Vater überholt und anfängt bekannte Künstler nachzumalen und sogar zu verbessern.

Er kann sich nahezu die Handschrift jeden Künstlers aneignen und geht bei den Fälschungen äußerst einfallsreich vor. So posierte seine Frau, die ebenfalls seine ständige Komplizin war, als ihre eigene Großmutter. Mithilfe einer antiken Kamera und einem arrangierten Hintergrund war die Täuschung perfekt. So haben sie zusammen die Kunstwelt an der Nase herumgeführt. Auf dem Bild stand sie vor ihrer angeblichen Privatsammlung, darunter auch das gefälschte Gemälde, welches nun so authentischer wurde.

Eine weitere Besonderheit ist, dass Beltracchi nie Bilder einfach kopierte, sondern stets neue Bilder entwarf, die zu der Handschrift der Künstler passten. So gab es beispielsweise verloren oder kaputt geglaubte Bilder von Künstlern in Verzeichnissen, die er sodann mit seinem Geschick auftauchen ließ. Es hängen wohl bis zum heutigen Zeitpunkt einige unentdeckte Beltracchis in Museen. Man konnte ihm schlicht nicht alle Fälschungen nachweisen. Dieser Film ist sehr unterhaltsam und bietet Einblicke in die Arbeitsweise eines gewieften Künstlers, als auch in den Kunstmarkt. Diesen Film kannst du dir auf Netflix anschauen.

 

2. Le mystère Picasso

Dieser Film aus dem Jahre 1956 von dem Regisseur Henri-Georges Clouzot fällt in dieser Reihe definitiv heraus, denn seine Einzigartigkeit, rührt daher, dass du dem Meister der Modernen Malerei in Echtzeit dabei zusehen kannst, wie er Gemälde kreiert. Der Film kommt größtenteils komplett ohne Ton aus und konzentriert sich alleinig auf den Schaffensprozess von Pablo Picasso.

Erstaunlich ist, wie wenig er überlegen muss und wie intuitiv alles passiert. Es kann natürlich sein, dass er im Vorfeld sich schon Gedanken machte und einige Studien vorbereitete, doch das bekommt man als Zuschauer nicht mit. Jedenfalls lässt das und auch die Leichtigkeit und Sicherheit, mit welcher er die Linien setzt, darauf schließen, wie viel künstlerische Erfahrung dieser überaus virtuose Maler in seinem Leben schon sammelte, sodass es ihm in Fleisch und Blut übergegangen ist.

Für Alle, die an seinem kreativen Prozess teilhaben wollen und etwas über den Aufbau und Überarbeitung einer Komposition lernen wollen, ist es eine klare Empfehlung zum Schauen. Dieser Film ist gut gealtert und birgt reichlich Lernpotenzial und eine Möglichkeit, sich in einen der bedeutendsten Maler des 20. Jahrhunderts hineinzuversetzen.

 

1. Loving Vincent

Das Beste kommt nun zum Schluss. Dieser Film ist mein persönliches Highlight auf dieser Liste. Es beginnt mit einem nicht zugestellten Brief an Van Gogh kurz nach seinem Tode. Es kursieren einige Gerüchte über seinen Tod und darüber, ob er einen Selbstmord im jungen Alter von 37 Jahren beging oder es doch eine Außeneinwirkung gab. Die Geschichte ist ein wenig wie Detektivkrimi aufgebaut, bei der in Rückblenden auch das Leben und Leiden von Van Gogh dargestellt wird.

Doch das Besondere kommt erst noch, denn der Film von Dorota Kobiela und Hugh Welchman ist wie ein bewegtes Ölgemälde im Stile Van Goghs in Stopmotion produziert worden. Das heißt, jede Szene wurde in mühsamer Arbeit aufgemalt und zum Schluss zusammengefügt. Jedoch hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass der Film ruckelig wirkte, ganz im Gegenteil, durch die Adaption von Van Goghs Handschrift entsteht ein flüssiges Gesamtmeisterwerk, welches den Zuschauenden in seine Welt zieht, aus der man am liebsten gar nicht mehr heraus möchte.

Als direkte Hommage sind auch noch reichlich originale Bilder Van Goghs in den Szenen "eingebaut". Die von Clint Mansell  dazu perfekt komponierte Filmmusik vollendet diesen Augenschmaus. Mit Saoirse Ronan und Jerome Flynn (Game of Thrones) sind auch einige bekannte Gesichter und ausgezeichnete Schauspieler mit dabei.

Für mich ist es einer dieser Filme, die man öfter schauen kann, ohne, dass es einen Abnutzungseffekt gibt. Er hat mich besessen nach ihm gemacht und dafür gesorgt und so neugierig gemacht, dass ich alles über diesen Künstler wissen wollte und nicht genug von ihm  bekam. Fortan studierte ich seine Werke und zeichnete und malte nach seinem Stil bis es einen Wendepunkt gab, bei dem ich mich wieder davon lösen musste um meinen eigenen Stil zu finden.


 

So, nun bist du wieder gefragt. Wie fandest du die Liste? Welcher der Filme kennst du bereits und welche sollten deiner Meinung nach noch hinzugefügt werden?

 

Liebe Grüße

Willem

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